Im Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung analysiert Prof. Rüdiger Frank die symbolträchtige Teilnahme Kim Jong Uns an der Militärparade in Peking an der Seite von Xi Jinping und Wladimir Putin. Laut Frank markiert dieses gemeinsame Auftreten keine Wiedergeburt eines sozialistischen Blocks, sondern ein strategisches Zweckbündnis zwischen autoritären Staaten, die sich gegen die Dominanz des Westens stellen.
Frank beschreibt die heutige Weltordnung als „multipolare Anarchie“, in der Staaten pragmatisch nach eigenen Vorteilen handeln. Für Nordkorea eröffnet die neue geopolitische Lage wirtschaftliche und politische Chancen, etwa durch intensivere Kooperation mit China und Russland – trotz der anhaltenden westlichen Sanktionen. Zugleich warnt Frank, dass diese Entwicklung den Einfluss des Westens weiter schwächt und die Spannungen zwischen den Machtblöcken verschärfen könnte.
[Interview] Auf der Welt herrscht momentan eine multipolare Anarchie (German)
02.10.2025
